Nonverbale Kommunikation unter Freunden mittels Gesten.

Nonverbal, paraverbal und verbal – die drei Ebenen der Kommunikation

Wussten Sie, dass 90% der Kommunikation gar nicht über unsere Worte abläuft? Sondern dass viel mehr dahintersteckt? Ein Großteil von dem was wir kommunizieren, läuft über körperliche Signale ab. Unsere Gesten, unsere Körperhaltung und die Nähe zu unserem Gesprächspartner vermitteln viel mehr als unsere Worte.

Woraus setzt sich unsere Kommunikation zusammen?

Die zwischenmenschliche Kommunikation beinhaltet natürlich unsere Worte, also das was wir sagen oder schreiben. Das ist die verbale Kommunikation. Die paraverbale Kommunikation umfasst alle Elemente der Stimme, also die Stimmlage oder das Tempo in dem gesprochen wird. Mimik und Gestik, Haltung und Augenkontakt sind Teile der nonverbalen Kommunikation.

Was ich sehe oder höre: Die verbale Kommunikation

Ob Sie nun eine SMS verfassen mit dem Inhalt „Ich hätte Lust heute Abend einen Film zu schauen.“ oder ob Sie es Ihrem Gegenüber persönlich oder am Telefon mitteilen – all dies ist die verbale Kommunikation. Sätze in Gebärdensprache, bei denen die Gesprächspartner mit den Händen kommunizieren, fallen ebenfalls unter die verbale Kommunikation. Diese Ebene der Kommunikation bezieht sich immer auf das, was der Sender geschrieben oder gesprochen vermittelt.

Laut oder leise? Die paraverbale Kommunikation

Die paraverbale Kommunikation umschließt alles, was mit der Stimme zu tun hat. Sprechen Sie schnell oder langsam? Hoch oder tief? Melodisch oder monoton? Das Sprechtempo, die Stimmlage und Tonhöhe sowie die Sprachmelodie zählen zu der paraverbalen Kommunikation.

Der Satz „Ich, naja… (seufzt) weiß doch auch nicht…“ beinhaltet paraverbale Elemente, auch ohne, dass Sie ihn gerade gesprochen hören. Denn auch lautsprachliche Äußerungen wie eben das Seufzen, aber auch Lachen oder sich räuspern sind Teile der paraverbalen Kommunikation.

 

Der Körper spricht: Die nonverbale Kommunikation

Die nonverbale Kommunikation bezieht sich zwar zum großen Teil auf körpersprachliche Aspekte, aber es gehört noch mehr dazu. Neben der Mimik, Gestik, Körperhaltung und der Nähe bzw. Distanz zum Gesprächspartner, sind das Timing und der Habitus Teile der nonverbalen Kommunikation.

  • Mimik: Alles was sich im Gesicht, also an den Augen, der Nase und dem Mund, abspielt, ist die Mimik. Ziehen wir zum Beispiel die Augenbrauen hoch und öffnen unseren Mund leicht wie ein „O“, kommunizieren wir unserem Gegenüber: „Ich bin erstaunt“.
  • Gestik: Hier ist Körpereinsatz gefragt: die Bewegungen der Hände, Arme, Schultern und des Kopfes machen die Gestik aus. Dazu gehören Nicken oder Kopfschütteln, Zuwinken oder das Anheben der Schultern, was Unwissen kommuniziert.
  • Körperhaltung: Ihre Haltung gibt bereits viel über Sie preis und verrät, wie Sie sich fühlen. Beugen Sie Ihren Körper oder bewegen Sie ihn zu einer Seite? Neigen Sie Ihren Kopf? Wie positionieren Sie Ihre Beine beim Sitzen?
  • Nähe oder Distanz? Die sogenannte Proxemik bezieht sich darauf, wie Sie den Raum zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner gestalten. Halten Sie eine große räumliche Distanz zu Ihrem Gegenüber ein? Das kann emotionale Distanz kommunizieren.
  • Timing: Ob jemand pünktlich ist oder immer zu spät kommt, sagt viel über die Person und ihre Werte aus. Auch ob jemand zum Beispiel direkt ans Telefon geht oder noch etwas wartet, verrät bereits sehr viel über die Persönlichkeit – und auch die Beziehung zum Gesprächspartner.
  • Habitus: Wie treten Sie auf? Was sind Ihre Gewohnheiten? All dies fällt unter den Habitus und kommuniziert viel über Sie selbst. Im Alltag äußert sich der Habitus zum Beispiel in der Art und Weise wie Sie sich bewegen oder kleiden.

Herausforderungen durch digitale Kommunikation

Die Digitalisierung verändert unseren Alltag und unsere Art zu kommunizieren: immer schneller und knapper erfolgt unsere Kommunikation. Neben bestimmten Höflichkeitsfloskeln fehlen in der digitalen Kommunikation auch die Emotionen. Non- und paraverbale Signale werden kaum übermittelt. Das führt zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Wichtig ist daher: Vergewissern Sie sich, ob Sie etwas richtig verstanden haben und fragen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel nach.

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