Die Corona-Pandemie hat die Zahl der weltweiten Angststörungen in die Höhe getrieben: eine Studie ergab, dass 76 Millionen Fälle allein durch die Pandemie aufgetreten sind. Grund dafür: die allgemeine Unsicherheit über Maßnahmen und Entwicklung der Pandemie und massive Veränderungen des Alltags und damit verbundener Stress. Insbesondere Frauen und Menschen jüngeren Alters leiden unter den Symptomen. Doch das Gefühl tritt nicht nur in Form einer Angststörung auf. Bestimmt kennen Sie das Gefühl von Herzklopfen und zittrigen Händen, beispielsweise wenn Sie nervös sind wegen einer Prüfung und sich sorgen, diese nicht zu meistern.
Was ist Angst?
Sie begleitet uns schon seit Jahrtausenden. Früher war sie lebensnotwendig – und auch heute warnt sie uns vor Gefahren und Risiken. Das Gefühl, was einen oft urplötzlich überkommt, lähmt uns entweder, indem wir in Schockstarre und Entsetzen verfallen. Oder es treibt uns an zu handeln. Denn unter der Emotion können Leistungen entstehen, die ohne nicht zustande gekommen wären. Das hängt mit den körperlichen Reaktionen zusammen.
Wie reagiert unser Körper?
Bei Situationen, die als gefährlich oder riskant eingeschätzt werden, reagieren zunächst die Nebennieren, indem sie die beiden Hormone Noradrenalin und Adrenalin ausschütten. Das führt dazu, dass unser Herzschlag schneller wird und unser Blut mehr Sauerstoff aufnimmt. Dadurch ist der Körper vorbereitet – entweder auf eine Flucht oder auf einen Kampf. Das erinnert noch an unsere Vorfahren, die tatsächlich nur diese beiden Optionen zur Verfügung hatten, wenn vor ihnen ein Säbelzahntiger stand. Heute tritt das Gefühl in anderen Situationen auf.
Welche Ängste gibt es im Alltag?
- Existenzangst: Der Gedanke, dem eigenen Leben nicht gewachsen zu sein oder „falsch“ zu leben, quält die Betroffenen. Diese Sorge erstreckt sich über alle Bereiche des Lebens und vereint unterschiedliche Ängste. Oft liegt der Fokus der Existenzängste auf Beruf und Einkommen.
- Angst vor der Zukunft: Was kommt in Zukunft auf mich zu? Wie wird der Tag heute werden? Menschen, die unter dieser Furcht leiden, sorgen sich um das, was vor ihnen liegt, befürchten oft das Schlimmste und sind häufig ohne Hoffnung. Die Sorgen sind besonders in Umbruchsphasen sehr stark.
- Prüfungsangst: Führt im Extremfall dazu, dass die betroffenen Personen in Prüfungssituationen blockiert sind und nicht ihr eigentliches Können präsentieren können.
- Angst vor Arbeitslosigkeit: Ist mein Beruf einer der Berufe mit Zukunft? Oder stehe ich nach meinem Abschluss ohne Job da? Arbeitslosigkeit schlägt sich negativ auf das Selbstbild nieder und sorgt im schlimmsten Fall für ein Zurückziehen aus dem sozialen Umfeld. Diese Sorge ist vor allem in der Corona-Pandemie präsent, in der viele ihren Job verloren haben oder um ihn fürchten müssen.
- Verlustangst: Die Ursachen können verschiedene sein: frühere Zurückweisung durch Eltern oder Ex-Partner, ein unverarbeiteter Tod oder die Scheidung der Eltern können eine Rolle spielen. Diese Furcht kann sich durch Klammern zeigen, aber auch durch starkes Sorgen, Vertrauensverlust oder eifersüchtigem Verhalten. Im schlimmsten Fall entsteht daraus eine Bindungsangst, die die betroffenen Personen daran hindert, die Beziehung überhaupt einzugehen. Das Gute ist aber: sie können Ihre Sorge vor Verlust überwinden, was ihre sozialen Beziehungen entlastet.
- Bindungsangst: Beschreibt die Furcht davor, sich in eine romantische Beziehung zu begeben. Menschen, die unter Bindungsängsten leiden und in einer Beziehung sind, ziehen sich oft zurück, suchen stark nach Dingen, die ihnen nicht passen und bauen eine große emotionale und räumliche Distanz zum Partner auf.
Angst oder Angststörung – wo liegt der Unterschied?
Wie erkennt ein Arzt eine Angststörung? Wenn das ängstliche Gefühl nicht mehr zufällig auftritt, sondern ein ständiger Begleiter im Alltag wird, oder immer in bestimmten Situationen besonders stark wird, sodass wir nicht mehr dagegen ankommen, spricht man von der psychischen Störung.
Die Angststörung ist eine der psychischen Störungen, die am häufigsten auftreten. Die ängstlichen Gefühle sind hier ausgesprochen stark und wirken sich sehr auf den Alltag und das Leben der Betroffenen aus. Häufig wird die Situation, in der die Furcht auftritt, gemieden, was jedoch dazu führt, dass eine Angst vor der Angst entwickelt wird. Professionelle Unterstützung, die Ihnen die Gefühle nehmen kann, ist dann wichtig.
Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen:
- Generalisierte Angststörung: Diese Form sorgt dafür, dass die Betroffenen quasi rund um die Uhr unter dem ängstlichen Gefühl leiden. Häufig ist ihnen bewusst, dass ihre Sorgen unbegründet sind – aber sie können das Gefühl damit nicht lindern.
Welche Symptome treten bei einer generalisierten Angststörung auf? Eine starke innerliche Unruhe und ein nervöses und angespanntes Verhalten sind die Auswirkungen. - Panikstörungen: Die betroffenen Personen machen immer wieder Panikattacken durch, die oft plötzlich und „ohne Grund“ auftreten und mit körperlichen Symptomen wie Atemnot, Herzrasen und Ohnmachtsgefühlen einhergehen.
Was tun, wenn die blanke Angst zupackt? Akzeptanz kann helfen, um die Schärfe aus der Situation zu nehmen, denn wenn wir uns gegen etwas sträuben, macht es die Sache nur noch größer. Äußere Reize, die beruhigend wirken oder helfen, die rasenden Gedanken zu stoppen, sind ebenfalls Mittel gegen die Attacke. - Soziale Phobie – die Angst vor Menschen: Dabei befürchten die betroffenen Personen an jedem Ort und jeder Stelle bewertet und voller Kritik angeschaut zu werden. Im Mittelpunkt zu stehen, in einer großen Gruppe dabei zu sein oder vor anderen Personen zu reden, löst die soziale Phobie aus. Häufig ziehen sich die Betroffenen zurück und vermeiden den sozialen Kontakt, um das ängstliche Gefühl zu vermeiden.
Wie viele Menschen leiden in Deutschland unter einer sozialen Phobie? Zwischen 7 und 16% der Menschen kennen diese Furcht. - Agoraphobie, oder auch Platzangst: Ängste vor weiten, öffentlichen Orten aber auch vor Enge ausgelöst durch Menschenmassen, nennen sich Agoraphobie.
Depressionen als Begleiter
Oft erleben Menschen, die ausgeprägte Ängste haben, parallel dazu depressive Symptome. Denn Ängste führen zu einem sehr negativen Selbstbild. Das hinterlässt ein Gefühl der Minderwertigkeit bei den betroffenen Personen und führt zu depressiven Empfindungen. Die depressive Verstimmung kann rund um die Uhr auftauchen oder in Schüben wiederkommen.
Was ist die rezidivierende depressive Verstimmung?
In dem Fall tritt die depressive Verstimmung immer wieder auf und ist keine einmalige Sache. Während bei einer chronischen Depression die Symptome ständiger Begleiter sind, gibt es bei einer rezidivierenden Variante auch Phasen, die ohne depressive Symptome ablaufen. Danach folgt jedoch eine Phase, in der diese Symptome wieder auftauchen.
Was sind die Symptome einer Depression?
Es können bestimmte Symptome auftreten, wie beispielsweise:
- Störungen des Schlafes
- Appetitlosigkeit
- Starke Zukunftsängste
- Reduziertes Selbstwertgefühl
- Reduzierte Konzentrationsfähigkeit
Die 5 Phasen der Depression sind:
- Phase 1: Ausbildung negativer Gedanken
- Phase 2: Appetitlosigkeit
- Phase 3: Änderung des Schlafverhaltens
- Phase 4: Vorwürfe sich selbst gegenüber und Schuldgefühle
- Phase 5: Suizidgedanken /-handlungen
Coaching als Unterstützung
„Ich habe Angst.“ – Den Satz haben Sie bestimmt schon einmal in Ihrem Leben gesagt. Ob es sich dabei um Ängste oder eine Angststörung handelt – ich helfe Ihnen weiter. In einem maßgeschneiderten Coaching unterstütze ich Sie in Ihrem individuellen Heilungsprozess. Mithilfe von Human Design und Astrologie zeige ich Ihnen Stärken und Potenziale auf, die Sie aktiv nutzen können.